Sonnenberger auf der 1. MakerFaire
Am 22./23. April lockte die erste „Maker Faire“ in Sachsen Tausende Gäste an. „Ein familienfreundliches Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation“ hatten die Veranstalter versprochen.
Was ist das? Die Bilder zeigen es und machen Lust auf das nächste Jahr, in dem das Ereignis zum zweiten Mal stattfinden soll.
Ihren Ursprung hat die Maker Faire in den USA. „Friemler Messe“, so lautet der Vorschlag einer sächsischen Übersetzung. Weltweit gibt es bereits über 150 Veranstaltungen. Aus den Ankündigen: Hier kommen Maker zusammen, um ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zudem ist es ein Ort des persönlichen Netzwerkens und des Wissensaustauschs. Für manchen Aussteller ist die Präsenz auch der Anfang eines erfolgreichen Startups. „Anfassen und Ausprobieren“ wird groß geschrieben. Auf jeder Maker Faire gibt es viele Mitmachstationen, ergänzt um Vorträge und Workshops. Speziell das Thema Education wird großgeschrieben. Kinder und Schüler werden auf einer kreativen und spielerischen Weise für Wissenschaft, Technik und dem lustvollen Umgang mit Materialen und Werkzeugen begeistert. Spaß haben steht im Vordergrund.“
Das funktionierte, wie die Fotos von Hellfried Malech zeigen. Von den über 50 Ausstellern hat er vor allem die Sonnenberger ins Licht gerückt.
Erdacht und organisiert wurde die Maker Faire auch auf dem Sonnenberg. Der Chemnitzer Branchenverband der Kultur- und Kreativwirtschaft hatte gemeinsam mit dem Industrieverein Sachsen 1828 die Messe in die Stadt geholt. Robert Verch, Stadtteilmanager Kreativwirtschaft mit Sitz im CoworkingSpace Kabinettstückchen in der Zietenstraße 2a, war Organisator. Ziel war, den Blick auf die Chemnitzer Wirtschaft gestern und heute zu lenken: „Seit über 200 Jahren tummeln sich tüchtige Tüftler in Chemnitz. Die Stadt ist ein lebendiger Technologiestandort, der sich immer wieder neu erfindet. Historische Industriegebäude und Arbeiterhäuser aus der Gründerzeit säumen die Straßen und erinnern an die größte Manufakturdichte Deutschlands zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Nachkriegsmoderne hinterließ markante Bauwerke und nicht zuletzt die zweitgrößte Portraitbüste der Welt. Heute weht nicht nur ihr der Gründergeist um die Nase. Weltmarktführer und Hightechunternehmen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie über 10.000 Studenten der Technischen Universität Chemnitz sind hier zu Hause.“
Die Aktiven an den Ständen waren an den zwei Tagen von früh bis abends im Einsatz. Sebastian Nikolitsch von der Kulturkneipe KaffeeSatz hatte zusammen mit SiM einen ArtAround Stand, an dem Kinder basteln konnten. Durch eine Kooperation mit dem Naturkundemuseum konnten sie an Hand von original Ausgrabungen erfahren, wie mit Hilfe von 3-D-Druck Modelle von Fossilien hergestellt werden. Das FabLab in der Philippstraße warb für sich und knüpfte neue Kontakte, etwa zu Mitmachwerkstätten aus anderen Städten. Im Reparaturcafé wurde vor Ort an einem kaputten CD-Player gewerkelt. Und Anatoli Budjko und Daniel Schneider stellten ihr „KulturTragWerk Sachsen e.V.“, das Träger für die Druckwerkstatt im Haus Lokomov ist. Und im Sommer erstmals in Chemnitz das Festival IBUg veranstaltet.
Voll auf ihre Kosten kamen die Kinder bei den Mitmachangeboten und der Kinder-Uni. Die zogen ihre Eltern mit, „die Rentner waren anders als sonst bei ähnlichen Veranstaltungen deutlich in der Minderheit“, meinte Achim Dresler vom Industriemuseum.
Die Blogger von remarx.eu meinen: 3D-Drucker sind wie Rassehunde und haben in jeder Kategorie einen Sieger gekürt.