Anfang Juli wird der Albertiplatz eingeweiht. Im Sommer werden auf dem Lessingplatz die fehlenden Geräte ersetzt. Nach den Ferien wird über die Bunten Gärten beraten.– Spielplätze sind auf dem Sonnenberg immer wieder Thema. Wann wird repariert, wann werden Spielgeräte ersetzt? Doch bei dem Bürgerbeteiligungsgespräch am 31. Mai im Bürgerzentrum Sonnenstraße schlugen Grünflächenamtsleiter Peter Börner und seine Kollegin Dagmar Badock einen weiten Bogen.

Anlass war, dass die vom Stadtrat beschlossene Spielplatzkonzeption, die eigentlich bis 2025 gelten sollte, überarbeitet wird. Sollten zuvor die Hälfte der städtischen Spielplätze abgebaut oder in andere Trägerschaft übergeben werden – etwa an Vermieter – so wurde das jetzt gestoppt. Gründe, so Peter Börner: Erstens die entspannte Haushaltslage. Denn „Spielen“ ist eine freiwillige Aufgabe der Stadt, die erst finanziert wird, wenn die gesetzlichen Aufgaben abgedeckt sind. „Die Landesdirektion hatte uns gedrängt, uns der freiwilligen Aufgaben zu entledigen“, lässt er durchblicken. Zweitens entgegen aller Prognosen der Anstieg der Kinderzahl – 15 Prozent mehr in vier Jahren.

Zudem wurden fast alle Anlagen nach der Wende neu gestaltet und haben ihre Haltbarkeit von etwa 15 Jahren überschritten. „Wir fahren ständig auf Verschleiß“, erklärt er. Erst wenn bei einer Kontrolle klar sei, dass das Gerät nicht mehr sicher ist, beginne die Planung der Ersatzbeschaffung, mit einem Vorlauf von einem Jahr. „Daher die ständigen Sperrungen. Statt dessen wollen wir in den nächsten Jahren in einer Investitionsoffensive Anlagen komplett erneuern.“ Ein weiterer Vorschlag an den Stadtrat wird sein, mobile Spielgeräte anzuschaffen, welche die Stadt selbst lagert und aufbaut. Wenn dann eine Rutsche kaputt ist, könnte in zwei bis drei Wochen ein Ersatz aufgestellt werden, im Unterschied zum langwierigen Prozess mit Lieferanten und Baufirmen.

Das Amt sucht Spielplatzpaten, die ehrenamtlich Schäden melden. „Es bleibt unsere Pflicht, die Spielplätze wöchentlich zu kontrollieren“, schränkte Börner die Pflichten ein, „aber wenn dienstags im Sandkasten eine Glasflasche zerbrochen wurde und wir montags den Platz kontrolliert haben, dann soll das Problem schneller gelöst werden.“

Eine Liste wurde um den großen Tisch im Bürgerzentrum herum gereicht, gleich drei Bereitwillige trugen sich auch als Spielplatzpaten ein.

Dann wurde diskutiert. Börner hatten Fragen mitgebracht: Soll der Bereich für kleine Kinder, sollen Sandkisten eingezäunt werden, gegen Hundedreck? Es hängt vom Platz ab, meinte die Runde, nur auf genügend großen Flächen, nicht etwa auf dem Lessingplatz.

Wird die Hütte auf dem Zeisigwald-Spielplatz noch genutzt? Ja, zum Beispiel bei Regen. Und die Dirtbahn? Auf jeden Fall im Winter zum Rodeln, erzählte eine Mutter aus der Runde.

Ein Mann fragte, ob auch Fitnessgeräte für Erwachsene aufgestellt werden könnten. Börner: „In Einzelfällen ja, aber generell erst, wenn für die Belange der Kinder gesorgt ist.“

Kristina Brottka vom Förderverein der Lessinggrundschule berichtete von der Ausstattung der Hortwiese: für 120 Kinder nur ein Spielgerät für kleine Kinder. Und ein Klettergerüst aus DDR-Zeiten, das abgesperrt sei. Börner vermutete ein Missverständnis, begründet in der Personalsituation: Bisher habe das „eingewiesene Amt“, in dem Fall das Schulamt, seine Bestellungen für Geräte über das Grünflächenamt laufen lassen. Jetzt, seit im Dezember Gartenbauingenieurin Juli Lindner in einer neu geschaffenen Stelle tätig ist, würde sie sich die Anlage vorher anschauen und selbst einen qualifizierten Vorschlag erarbeiten. Auf eine Verbesserung ist also zu hoffen.

Fehlebde Schaukeln und Löcher im Untergund

Fehlende Schaukeln und Löcher im Untergund

Beim Thema „Bunte Gärten“ ließ die Runde, fast ausschließlich vom Sonnenberg, nicht locker. Anwohner und Vater Sebastian Nikolitsch erinnerte, dass er schon vor zwei Jahren einen Beschwerdebrief verfasst hatte. Börners Sicht: Die Anlage sei „übernutzt“. Es sei eine Illusion, aus den städtischen Mitteln eine Anlage, die Millionen Fördergelder gekostet hatte, so zu sanieren. Hauptproblem sei der der Fallschutz, die bunten Gummiflächen, die angeschnitten und angekokelt würden. Sein Plan: „Wir stellen die Probleme zusammen, sammeln Ideen für die nächsten zehn Jahre und legen die Anlage in ein bis zwei Jahren neu an.“ So lange kann der Zustand nicht so bleiben, schlug ihm Widerspruch entgegen. Kann der Fallschutz nicht durch Rindenmulch ersetzt werden? Kann das Trampolin erneuert werden? Am Ende war von einem Konzept in zwei Schritten die Rede, mit einer temporären Lösung und einem großen Konzept. Dazu soll es nach den Sommerferien eine Beratung direkt in den Bunten Gärten geben. „Sie kommunizieren total transparent“, erntete Börner zum Schluss Lob. „Wie erreicht das die Menschen vor Ort?“, beschäftigte die Runde.

– Wer nicht anwesend sein konnte, hat die Möglichkeit, Anregungen, Hinweise, Vorschläge etc. zu Spielplätzen über die  Email-Adresse spielplatz@stadt-chemnitz.de der Stadt Chemnitz mitzuteilen.

Weitere Themen zu Parks und Grünflächen aus dem Gespräch folgen in einem anderen Bericht.

Katharina Weyandt

Danke an Eckart Roßberg für die ganz aktuellen Fotos aus dem Albertipark.