Was hat die Großmutter von Gabriele Roßberg mit dem neuen „Zentrum für darstellende Künste“ zu tun?

Beim „Hang zur Kultur“ im Juni hatten die Sonnenberg-Aktivne Gabriele und Eckart Roßbert ein besonderes Erlebnis, was sie hier beschreiben.

Am 14. April 2018 zählten Pascal Anselmi und Hannah Saar zu den ersten Gewinnern des Förderpreises „KRACH – Kreativraum Chemnitz“ und bekamen die Räume in der Jakobstraße 46 zugesprochen. Innerhalb der vergangenen Monate wurde baulich einiges bewegt, so dass im Rahmen des „Hang zur Kultur“ 2019 im 1. OG das „Zentrum für Darstellende Künste Chemnitz“ zum ersten Mal seine Pforten öffnete und einen kleinen Einblick in den zukünftigen Produktions- und Probenort gab. Eine Tanzperformance fand bei den zahlreich erschienenen Neugierigen großen Anklang, ebenso wie die Lesung eigener Texte von Gabi Reinhardt und die kreative Gestaltung von Videos und kleiner Szenen in Workshops.

Im Erdgeschoss zeigte Michael Schmidt die neuen Räume inklusive Werkstatt von „Urania – Wissen macht Theater“, einem sehr anspruchsvollen Puppentheaterprojekt nicht nur für  Kinder. Dabei lernten wir auch seine Mitstreiter Ivonne Fischer und Kay Haberkorn kennen.

Was diese Räumlichkeiten für meine Frau und mich, besonders das Erdgeschoss, so interessant machte, ist deren Geschichte, die mit der Familiengeschichte meiner Frau Gabriele sehr eng verbunden ist. Ihr Urgroßvater Hermann Preußcher kam 1891 als 39-jähriger nach Chemnitz und wurde gleich Inspektor bei der am 29. Dezember 1890 gegründeten Chemnitzer-Dünger-Abfuhr-Gesellschaft, dem Vorläufer der Chemnitzer Stadtwirtschaft.

Anfangs befanden sich das Kontor der Gesellschaft und die Wohnung von Hermann Preußcher in der Oststraße 63 (heute Augustusburger Straße gegenüber vom „Augusto“), dem unteren Zugang zu dem Objekt.

Nach Fertigstellung des Hauses Jakobstraße 46 im Jahr 1891 zogen Kontor und Hermann Preußcher in das Erdgeschoss des neuen Hauses.

Am 4. Juni 1892 heiratete Hermann Preußcher Frida Schmidt und am 1. April 1895 wurde in der Erdgeschosswohnung des Hauses Jakobstraße 46 ihr erstes Kind, Margot, die Großmutter meiner Frau Gabriele, geboren.

Seitdem ist sehr viel geschehen und es ist erfreulich, dass nach zuletzt Jahren des Leerstandes so kulturvolles Leben einzieht und damit der Sonnenberg noch lebens- und liebenswerter wird.

Text und Fotos: Eckart Roßberg