Aktiv am Steinbruch im Zeisigwald
Sonnenberger beteiligen sich am Erhalt des alten Steinbruch-Eingangs.
Mit Beginn der ersten wissenschaftlichen Grabung zum „Versteinerten Wald“ von Chemnitz des Museums für Naturkunde Chemnitz ab April 2008 auf einem Gelände an der Frankenberger Strasse wurden auch vom Freundeskreis des Museums e.V. Führungen, Begehungen und Exkursionen in den nahe gelegenen Zeisigwald angeboten.
Dort wurde anhand der Überreste eines Vulkans erläutert, wie unser weltberühmter „Versteinerter Wald“ entstand. Der Vulkan hat auch ein weiches Gestein, den Ryolithtuff (auch „Zeisigwaldtuff“ oder „Hilbersdorfer Porphyrtuff“ genannt) entstehen lassen, der als Bau- und Werkstein von Chemnitzer Handwerkern verwendet und zu künstlerisch bedeutenden Werken wie der „Tulpenkanzel“ im Dom zu Freiberg verarbeitet wurde.
Ein Zugang von der Dresdner Straße zu den noch vorhandenen Resten der seit dem 16. Jahrhundert betriebenen Steinbrüche im Zeisigwald ist das seit 1890 errichtete Bauwerk, das im Volksmund „Teufelsbrücken“ benannt wird.
Es ist ein Stützbau gegen die Haldenreste der Steinbrüche. Mauern sorgten dafür, dass der Weg zum größten Steinbruch, dem „Findewirthschen“ Bruch, nicht verschüttet wurde.
Dieses Bauwerk steht seit 1998 in der Liste der Chemnitzer Kulturdenkmale, wurde aber mit den Jahren immer baufälliger. Vielmalige Appelle zur Sicherung und Erhaltung des Denkmals bereits zu DDR-Zeiten und wieder verstärkt seit 2008 durch Initiative von Elke Koch, Stadtteilbeauftragte für den Sonnenberg, blieben bislang ungehört bzw. scheiterten an finanziellen Vorstellungen. Dann aber ging der Vorstand des Freundeskreises zu Beginn des Jahres 2012 selbst das Vorhaben einer schrittweisen Sanierung an. Erste sichtbare Ergebnisse konnten im Herbst 2013 abgeschlossen werden. Auch die Denkmalsschutzbehörde gewährte nun erste finanzielle Mittel. 2015 sollte ein weiterer Schritt der Sanierung erfolgen. Dem Freundeskreis war inzwischen der seit Mai 2014 gewählte Stadtrat Bernhard Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) als Mitglied beigetreten, er wollte sich in die Organisation der Sanierung einbringen. Für vorbereitende Arbeiten an der Stützwandsockel organisierte er für den 7. Juli 2015 einen Arbeitseinsatz. 16.30 Uhr erschienen 15 Helfer vom Freundeskreis und vom Sonnenberg an diesem warmen Sonnentag – leider aber nicht wie versprochen Jugendliche vom DonBosco-Haus. Unter dem Blätterdach des Zeisigwaldes war es erträglich und angenehm. Inzwischen sind durch die Mitarbeiter der Firma Baugeschäft Klaus Nestler die Arbeiten fortgesetzt worden.
Mitglieder des Freundeskreises sind auch weiterhin gern bereit, Interessierten die Vulkanvorgänge in Vorträgen oder/und Exkursionen im Zeisigwald sowie in unserer neuen Grabung „Reise in die Erdgeschichte“ auf dem Sonnenberg zu zeigen und zu erläutern.
H.W., Freundeskreis des Museum für Naturkunde Chemnitz
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